, Preukschat Uwe

Gleitschirmfliegen und die Umwelt

Outdoorsportarten unterliegen oftmals dem Verdacht, dass sie nicht im Einklang mit der Natur betrieben werden können. Doch das muss nicht so sein...

Drachen- und Gleitschirmfliegen gilt als sehr naturnaher Sport.Wir Piloten vom 1. Para-Ski-Club Saar fühlen uns dem Gedanken des Umweltschutzes verpflichtet und versuchen daher unseren Sport in den Einklang mit der Natur und der Umwelt zu bringen.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass der zivilisierte Mensch in der Natur ein „Störfaktor“ ist. Sei es als Wanderer, Hundeführer, Holzwirt, Landwirt, Reiter, Jäger oder eben auch als Luftsportler. Die einfachste Methode den Menschen in der Natur keinen Schaden anrichten zu lassen, wäre daher ihn gänzlich auszusperren. Das könnte allerdings in niemandes Interesse liegen. Sich gegenseitig zu verstehen, statt zu verbieten, sollte Ansporn für alle Naturliebhaber sein. Selbstverständlich hat der Umweltschützer einen anderen Fokus, als der Freiluftsportler. Nur weil ihre originären Ziele unterschiedlich sind, bedeutet es aber nicht, dass dem Sportbegeisterten seine Umwelt egal ist oder ihm daran gelegen ist, dass Tiere oder Pflanzen aussterben. Er möchte eben sein Hobby in der Nähe seiner Heimat ausüben dürfen.Womöglich proftiert sogar der Eine von dem Anderen, wenn man sich nur gegenseitig verstehen mag.

Studien und zahlreiche Monitorings besonderer Vogelarten kommen zu dem Ergebnis, dass die meisten Wildtiere, Greifvögel und Bodenbrüter durch den Gleitschirmbetrieb kaum beeinträchtigt werden. Im Fall des Fliegens „Auf der Platte“ kann man sogar durchaus von einer Gewöhnung der Wildtiere an die Gleitschirme ausgehen, was sich mit unseren Beobachtungen deckt. Detailinformationen dazu können gerne beim Verein erfragt werden.

Was tut nun der Verein 1. Para-Ski-Club konkret? Für’s Erste betrachtet einmal ganz selbstverständliche Dinge, wie die gepachteten Gelände in einem sauberen und naturbelassenen Zustand zu lassen und zu hinterlassen.
Das Befahren erfolgt gemäß unseren Statuten nur für die erforderlichen Notwendigkeiten. Unerläßlich ist beispielsweise die Schleppstrecke mit einem Seilfahrzeug zu befahren, um die Zugseile von der Winde zum Startplatz zu befördern. Das Befahren der Schleppstrecke erfolgt immer auf der gleichen Spur und das Gefährt wird nicht unnötig im Gelände bewegt. Der Schleppbetrieb selbst belastet die Umwelt nur wenig, da der Schleppvorgang eines Piloten mit sehr wenig „Gas“ erfolgt und einem PKW im Leerlauf entspricht.

Per Selbstverpflichtung wird ausdrücklich kein Schleppbetrieb angesetzt, wenn der Untergrund zu weich oder das Gras zu hoch ist. In den Hochzeiten des Graswachstums warten wir ab, bis die ansässigen Bauern die Mahd eingefahren haben.

Einmal jährlich unterstützen wir die Aktion „Picobello“ des Entsorungsverbandes Saar, wobei regelmäßig jede Menge Müll anderer Zeitgenossen gesammelt und entsorgt wird.

Darüber hinaus stehen wir jederzeit für konstruktive Gespräche seitens der Naturschutzverbände bereit.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass unser Schleppgelände „Auf der Platte“ seit 1990 von den Gleitschirmfliegern mit genutzt wird. All die Artenvielfalt, die wir heute dort erleben dürfen, hat sich in all den Jahren so entwickelt, wie wir sie heute vorfinden und subjektiv nicht verändert. Dass es für eine bestimmte Art oder Gattung zu Einschränkungen in der Entwicklung kam, wurde uns bisher nicht zugetragen, was freilich nicht heißen soll, dass es nicht so sein könnte.  Daher sind wir jederzeit zu konstruktiven Gesprächen bereit, denn ein Miteinander ist allemal besser, als ein Gegeneinander.

Wir freuen uns auf konstruktive Gespräche von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für unseren Sport interessieren.